Abendstille trifft wilde Jagd
Kunstausstellung von Peter Mühlbauer und Erika Stangl an der Klinik Bogen eröffnet
Für Augenblicke des Verweilens und des abenteuerlustigen Erkundens sorgt derzeit die neue Kunstausstellung an der Klinik Bogen mit Werken von Erika Stangl und Peter Mühlbauer. Zu deren Eröffnung hat vergangene Woche der Fördervereinsvorsitzende Wilhelm Lindinger die beiden bekannten Kunstschaffenden an der Klinik Bogen willkommen geheißen. Deren Stile und Motive könnten auf den ersten Blick nicht gegensätzlicher sein und fügen sich doch auf den Klinikfluren im Erdgeschoß zu einem ausgewogenen Gesamteindruck, der abstrakt und gegenständlich, Zeichnung und Malerei, hell und dunkel, wild und besinnlich vereint. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kunstausstellungen an unserer Klinik für die Patienten und für die Besucher, aber auch für die Ärzte und das Pflegepersonal Perspektivwechsel und Abwechslung in den Alltag bringen", berichtete Lindinger mit Verweis auf die Bilderauswahl, die genau dieses Ziel auf kreative Weise erfüllt. Besonders freute er sich, dass für die Klinik passende Motive ausgewählt wurden, wie beispielsweise Mühlbauers hoffnungsvoll stimmendes Bild „The day after C", dem Tag der Maskenabnahme nach der Pandemie, oder Stangls besinnliche Frauen-, Wasser- und Landschaftsmotive, wie das Bild „Abendstille".
Erika Stangl ist geboren in Zwiesel. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist gelernte Glasmalerin mit künstlerischen Weiterbildungen und Mitglied im Künstlerverein „Regenbogen" in Plattling. Ihre Werke – vorwiegend in Acryl- und Mischtechnik auf Leinwand und Papier, aber auch Drucktechnik – hat sie bereits in zahlreichen Ausstellungen im ostbayerischen Raum sowie international in Tschechien, Spanien und Italien präsentiert. Darüber hinaus hat sie Heimatbücher illustriert. Mit ihren Bildern will sie „Augenblicke des Verweilens" schaffen und mit ihrer Malerei eine etwas andere Form von Tagebuch führen. In ihrem Repertoire finden sich abstrakte und gegenständliche Elemente sowie eine Palette von monochrom bis farbenfroh.
Mit viel Fantasie und dynamischer Federführung gezeichnet, mal schauerlich, mal mit einer Prise Humor, mal nachdenklich und gesellschaftskritisch präsentieren sich dazwischen die Werke des Osterhofener Autors, Illustrators und Kulturpreisträgers Peter Mühlbauer. Der gebürtige Chamer hat Theologie und Philosophie studiert, im Zweitstudium Lehramt in den Fächern Religion, Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. Nach seinen Tätigkeiten als Seelsorger und Lehrer arbeitet er heute als freischaffender Künstler und Buchillustrator. Mit seiner Familie lebt er in Osterhofen. In diversen Ausstellungen widmete er sich den Themen „Zeichen-sprache", dem ersten Weltkrieg, der Kunst der Illustration, „Kroatisch-Boarischen Begegnungen" und den Religionen. Bayerische Motive findet man in seinen Rauhnachtbildern und Figurenportraits aus seinem Buch „Luggis Tagebuch – Geschichten aus dem Bayerischen Wald". Er zeichnet Sagengestalten, wie im Bild „Wilde Jagd", Landschaften, Stillleben, beispielsweise das ebenso betitelte Bild „Einfach nur Tulpen", Tierisches und Heiteres. Schriftliche Anmerkungen im Bild nehmen – anders als bei so manchen anderen Bildtiteln – nichts vorweg, im Gegenteil. Sie verleihen seinen Motiven eine zusätzliche, meist humorvolle Bedeutungsebene und machen deren besonderen Charakter aus.
Die Ausstellung von Erika Stangl und Peter Mühlbauer ist bis Ende März zu den Besuchszeiten der Klinik Bogen täglich von 13 bis 18 Uhr auch für die kunstinteressierte Öffentlichkeit zugänglich. Die Werke können auf Anfrage auch käuflich erworben werden. Informationen hierzu sind an der Rezeption erhältlich.