Hygiene
Die Einhaltung hygienischer Vorschriften ist in der gesamten Klinik ein zentrales Anliegen. Für die Klinikhygiene steht an der Klinik Bogen für alle hygienerelevanten Fragen eine staatlich anerkannte Hygienefachkraft zur Verfügung. Zusätzlich gibt es in den einzelnen Abteilungen hygienebeauftragte Ärzte und hygienebeauftragte Mitarbeiter. Ziel der Klinikhygiene ist es, die Übertragung von Krankheitserregern auf Patienten oder auf das Personal und die daraus resultierenden Infektionen (nosokomiale Infektionen) zu verhindern.
Was wir tun:
Basishygiene
- Händehygiene nach den 5 WHO-Indikationen: VOR Patientenkontakt, VOR aseptischen Tätigkeiten, NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien, NACH Patientenkontakt, NACH Kontakt mit Oberflächen in unmittelbarer Umgebung des Patienten
- Personalhygiene, u. a. Ablegen von Schmuck an Händen und Unterarmen, Anlegen von Einmalhandschuhen, Mund-Nasen-Schutz, etc.
- Flächendesinfektion
Spezielle Maßnahmen
- Hygieneplan Klinik Bogen
- Hygienestandards für spezielle Erreger
- Maßnahmen bei isolierpflichtigen Erkrankungen
- MRSA- und MRGN-Screening
- Reinigungs- und Desinfektionspläne
Krankenhaus-Infektions-Surveillance System (KISS)
Aus bestimmten Risikobereichen (z. B. Intensivstation) werden Infektionsdaten erfasst und hausintern ausgewertet im Hinblick auf die deutschlandweiten Referenzzahlen. Diese ermöglichen uns, das Hygienemanagement weiterzuentwickeln und die im Krankenhaus erworbenen Infektionen zu reduzieren.
Außerdem schicken wir unsere Verbrauchszahlen der Händedesinfektionsmittel zum Nationalen Referenzzentrum (NRZ) Berlin zur Auswertung. Wir erhalten Rückmeldung und eine Einschätzung darüber, wie gut die Händedesinfektionsrate bei uns im Haus ist.
Auch die Antibiotikaverbrauchsdaten aus unserer Versorgungsapotheke werden erfasst und an das NRZ gesendet. Dadurch erhalten wir Transparenz im deutschlandweiten Vergleich über den Antibiotikaverbrauch im Haus. Dies hilft uns, Reserveantibiotika vorzuhalten für spezielle Krankheitsfälle z. B. MRSA / MRGN.
Hygienekommission
In regelmäßigen Tagungen koordiniert die Hygienefachkraft gemeinsam mit dem Vorsitzenden, den hygienebeauftragten Ärzten und weiteren Vertretern aus den Abteilungen die Planung, Umsetzung und Überprüfung der Hygienemaßnahmen.
Gemeinsam werden Dokumente erstellt, besprochen und inkraft gesetzt, die den Empfelungen der KRINKO (Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention) entsprechen.
Information und Beratung
Nach neuesten Leitlinien informiert und berät die Hygienefachkraft das Personal, z. B. in Form von
- Hygiene-, Reinigungs- und Desinfektionsplänen
- Hygieneschulungen
- Aktionstagen zum Thema "Saubere Hände"
- Merkblättern oder Postern
Kontrolle
Die Hygienefachkraft überprüft Pflegetätigkeiten und andere Abläufe auf Einhaltung der Hygienevorschriften unter anderem durch
- Begehungen
- Abklatschungen
- Compliance-Beobachtungen der Händehygiene
Service für Patienten- und Mitarbeiterschutz
Patienten und Angehörige werden nach Bedarf bei Infektionserkrankungen persönlich beraten.
Klinikhygiene und Arbeitsmedizin rufen beispielsweise jährlich zur kostenlosen Grippeschutzimpfung für Beschäftigte auf zur Ansteckungsvermeidung im Krankenhaus.
Hygienerelevante Verfahren und Produkte
Die Hygienefachkraft wirkt unter anderem mit bei der Auswahl von Desinfektionsmitteln, technischen Geräten, Ver- und Entsorgungsverfahren und berät bei der Planung funktioneller und baulicher Maßnahmen.
Dokumentation zur Qualitätssicherung
Nosokomiale Infektionen, also die Übertragungen von Krankheitserregern auf Patienten oder Personal, werden erfasst und dokumentiert, ebenso Erreger mit besonderer Multiresistenz nach dem Infektionsschutzgesetz.
Geregeltes Vorgehen im Ernstfall
Eventuelle Infektionsausbrüche werden zeitnah erkannt, gemeldet und Gegenmaßnahmen eingeleitet in enger Abstimmung mit allen Beteiligten. Im Fall eines Ausbruchs ist die Klinikleitung verantwortlich für den Informationsaustausch mit den Behörden (z. B. Gesundheitsamt).
Was Sie tun können:
Patienten
- Nutzen auch Sie die Möglichkeit der Händedesinfektion an den im Haus aufgehängten Desinfektionsmittelspendern.
- Seien Sie herzlich willkommen und machen Sie mit bei unserem regelmäßig stattfindenen Tag der Händehygiene mit kostenlosem Training!
- Helfen Sie aktiv mit bei der Infektionsvermeidung, indem Sie dem behandelnden Arzt bekannte Vorbefunde über eventuelle Besiedelungen mit antibiotikaresistenten Erregern oder andere bekannte Infektionskrankheiten mitteilen.
- Wurden bei Ihner Aufnahme resistente Erreger festgestellt, führen Sie bitte vor einer geplanten Operation die Dekolonisierung mit den verschriebenen Hygieneprodukten sachgerecht durch. Wir beraten Sie gern detailliert hierzu.
Angehörige und Besucher
- Verzichten Sie bitte auf Krankenbesuche, wenn sie selbst erkrankt sind, beispielsweise an Husten, Schnupfen, Durchfallerkrankungen oder Erbrechen leiden. Hier besteht natürlich die Gefahr einer Ansteckung für die Patienten im Krankenhaus.
- Um das Einbringen von Erregern durch Handkontakte zu verringern, können Angehörige und Besucher die Möglichkeit der Händedesinfektion nutzen, zum Beispiel beim Betreten der Klinik.
- Bei Isoliermaßnahmen geben Hinweisschilder und das Klinikpersonal konkrete Verhaltensanweisungen. Im Zweifelsfall und bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser Personal. Gern geben wir Ihnen Auskunft, wie Sie sich und den betreffenden Patienten schützen können.