"Das Herz und die Hände am richtigen Fleck"
Aktionstag Hände retten Leben mit Reanimations- und Defibrillationsschulungen - an der Notfallversorgung Beteiligte stellen sich vor
Ein Wochenende ganz im Sinne des Umgangs mit Katastrophen und Notfällen hat die Klinik Bogen hinter sich. Nach der Katastrophenübung des BRK am Samstag, bei dem die Klinik Bogen fünf der elf behandlungsbedürftig "Verletzten" routiniert versorgt hat, schloss sich am Sonntag eine Veranstaltung für die Bevölkerung an. Notfall- und Reanimationskenntnisse aus der Klinik unter die Menschen zu bringen, war das Ziel des Aktionstages „Hände retten Leben". Mit großem Interesse haben Besucher von jung bis alt die verschiedenen Vorführungen verfolgt und beim Wiederbelebungstraining selbst Hand angelegt.
Dass Deutschland europaweit den meisten Ländern haushoch unterlegen ist, wenn es um die Laienreanimationsquote geht, hat Annette Hacker von der Klinik Bogen dazu motiviert, Schulungen zu diesem Thema durchzuführen. „Das meiste passiert außerhalb der Klinik, wo die wenigsten wissen, wie es geht", bedauerte die Fachkrankenschwester für Intensivpflege und Anästhesie. Sie ist Mitglied des hausinternen Reanimationsteams und konnte den Besuchern viel aus eigener Erfahrung berichten, Unsicherheiten nehmen und Fragen beantworten. Wie einen der „Laiendefibrillator" bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen anleitet und durch sein Programm führt, wurde anhand eines Trainingsgerätes deutlich. „Eigentlich kinderleicht. Man kann da ja gar nichts verkehrt machen", zog ein erstaunter Besucher Bilanz und eine weitere Teilnehmerin fügte hinzu: „Das einzige, was man falsch machen kann, ist nichts zu tun."
Um das Training herum waren weitere Attraktionen geboten: Chefärztin Susanne Konrad führte im internistischen Schockraum der Interdisziplinären Notaufnahme verschiedene Untersuchungstechniken und Behandlungen vor. Einen Einblick in die Chirurgische Notfallversorgung gewährte Chefarzt Dr. med. Svend Hofmann mit dem OP-Team. Hier wurden unter anderem Knochen gebohrt, Platten verschraubt und gerissene Menisken genäht. Wie ein voll ausgestatteter Intensivplatz aussieht und funktioniert, zeigten die Anästhesie- und Intensivfachkräfte mit Chefarzt Dr. med. Martin Krivacek. Besonderer Wert liegt bei bewusstlosen beatmeten Patienten darauf, den Intensivaufenthalt schmerzfrei und psychisch erträglich zu gestalten. Das Laborteam führte durch seinen Arbeitsbereich und informierte über Blutspenden und deren Wichtigkeit. Fasziniert von den Roboterarmen der Laborgeräte zeigten sich so manche Jungen, so dass herrschende Vorurteile über vermeintliche „Frauenberufe" abgebaut werden konnten. Auch der Sozialdienst der Klinik stand Rede und Antwort. In den Rettungsfahrzeugen vor der Klinik zeigte das BRK, wie mit Spezialausstattung Patienten in lebensbedrohlichem Zustand sicher geborgen und zur Klinik gebracht werden können.
Dahinter tummelten sich etwas andere Fahrzeuge: zahlreiche Bobby Cars, mit denen sich mitgebrachte Kinder unter fachkundiger Aufsicht sportliche Rennen liefern konnten. Auch die zeitweisen Regenschauer waren kein Problem, da die Praxisanleiterinnen, Hygienefachkräfte und Azubis im Speisesaal für ein buntes Spiel- und Bastelprogramm gesorgt hatten.
Unter den Besuchern des Aktionstages befanden sich auch Landrat Josef Laumer und Bogens zweiter Bürgermeister Josef Fisch. „Tagtäglich werden hier viele Menschen geheilt und Leben gerettet", stellte Laumer fest. „Deshalb ist auch die Klinik Bogen als wohnortnahe Klinik bedarfsnotwendig." Josef Fisch knüpfte an das Motto des Tages an: „Hände sind ein Symbol für die Menschlichkeit und das Mitgefühl, das die Patienten hier dank Ihrer Arbeit erleben." Laumer und Fisch bekräftigten die gemeinsamen Bestrebungen, die Klinik zu erhalten.
Pflegedienstleitung Silvia Huber-Stickl dankte allen, die sich beteiligt haben und aus einer einzigen Idee einen gemeinsamen Aktionstag auf die Beine gestellt haben.
Stellvertretender Vorstand Christian Schwarz freute sich, dass der Tag komplett vom Personal initiiert und organisiert wurde: „Eigeninitiative und Kreativität: das macht die Klinik Bogen aus. Vielen Dank dafür. Ihr habt das Herz und die Hände am rechten Fleck."