Krampfadern
...mehr als ein rein kosmetisches Problem
Krampfadern werden fälschlicherweise von vielen Betroffenen nur als kosmetisches Problem wahrgenommen. Sie können jedoch zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen und sollten daher frühzeitig einer fachärztlichen Therapie zugeführt werden.
Auf dieser Seite möchten wir Sie über die Entstehung, Erkennung und Behandlung von Krampfadern informieren. Natürlich kann dies kein Arztgespräch ersetzen. Hierfür stehen wir Ihnen gern persönlich zur Verfügung.
Was sind Krampfadern?
Der Begriff Krampfadern (Varikosis) entstammt dem altdeutschen Wort „Krummadern" als Ausdruck für krumme, geschlängelte Venen des Unterhautgewebes. Eine Krampfader (Varize) ist leider nicht nur eine geschlängelte, sondern auch eine erweiterte, in ihrer Funktion gestörte Vene.
Wie bekommt man Krampfadern?
Als Hauptursache für dieses Krankheitsbild gilt eine
- vererbte Bindegewebsschwäche mit Schwächung der Venenwand und der Venenklappen.
Dies stört den Rückfluss des Blutes durch die oberflächlichen in die tiefen Beinvenen. Dieses Leiden wir gefördert durch einige weitere Risikofaktoren wie
- Übergewicht,
- langjähriges Stehen in vielen Berufen,
- eine oder mehrere Schwangerschaften und
- Bewegungsarmut.
Bis zum 75. Lebensjahr weist jeder zweite Europäer Krampfadern auf.
Welche Beschwerden verursachen Krampfadern?
Eine Varikosis verursacht in den seltensten Fällen Beschwerden bzw. Schmerzen. Krampfadern können jedoch durch die venösen Zirkulationsstörungen des Blutes eine Beinschwellung mit Spannungsgefühl bewirken. Die Patienten berichten dann des öfteren über das Gefühl schwerer Beine oder klagen gar über Muskelkrämpfe.
Eine Varikosis des oberflächlichen Venensystems neigt zu lokalen Entzündungen (Thrombophlebitis), die zum Teil sehr schmerzhaft sein können. Dabei kann sich auch die Infektion in das tiefe Venensystem fortsetzen. Oberflächliche Krampfadern können bei Verletzung stark bluten, wobei ein Stillen der Blutung durch lokale Kompression von außen immer möglich ist.
Varikös veränderte Venen haben infolge der andauernden Überdehnung schließunfähige oder gar völlig zerstörte Venenklappen, wodurch sich die venöse Flussrichtung, die eigentlich in Richtung Herz verlaufen sollte, umkehrt und das Blut in Richtung Fuß fließt. So kommt es zu einem Blutstau. Durch diesen zusätzlichen Anfall von Blut aus dem oberflächlichen Venensystem wird die Muskelvenenpumpe des tiefen Venensystems überlastet, so dass eine vermehrte Blutfülle im unteren Abschnitt des Beines entsteht. Dies führt zum oft beklagten Spannungsgefühl in den Beinen.
Eine weitere mittelfristige Folge des erhöhten Gewebedrucks aufgrund des gestörten venösen Rückstroms und der darauffolgenden Schwellneigung sind chronische Hautveränderungen bis hin zum sogenannten offenen Bein (Ulcus cruris).
Was kann man gegen Krampfadern tun?
Bei der Behandlung von Krampfadern entscheidet man zwischen operativen und konservativen Behandlungsmethoden. Welche Methode gewählt wird, hängt von vielen patientenspezifischen Faktoren und von der Ausprägung der Varikosis und dem Zustand des venösen Klappensystems ab.
Kompressionstherapie
Durch Kompression von außen entsteht für die Muskulatur ein Widerlager, wodurch die Förderleistung der Muskelvenenpumpe verbessert wird. Dies findet Anwendung z. B. durch Kompressionsstrümpfe, die von einem Fachmann individuell angepasst werden, oder auch beim elastischen Bandagieren.
Veröden von Varizen (Sklero-Therapie)
Mittels Injektion eines Verdünnungsmittels in die Krampfader wird eine künstliche Venenentzündung provoziert, welche zu einer bindegeweblichen Umwandlung der Krampfader führt.
Diese Methode ist risikoarm und belastet den Patienten kaum. Sie wird vor allem bei Seitenast- und Besenreiservarizen eingesetzt. Bei dieser Methode spielen häufig kosmetische Gründe eine Rolle.
Celon-Radiowellentherapie
Bei dieser Therapieform werden die Venen mit einem flexiblen Radiofrequenzapplikator von innen schonend auf 60 bis 100°C erhitzt. Durch die lokale, genau dosierte Applikation von Radiofrequenz-energie zieht sich die Vene zusammen und verschließt sich ganz (Thermo-Okklusion). Die behandelte Vene verbleibt im Körper und ist von außen nicht mehr sichtbar. Der ambulante Eingriff dauert nur ca. 20 bis 30 Minuten und wird bei lokaler Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt. Die Schmerzbelastung und die Narbenbildung sind durch diese Methode minimiert.
Operative Therapie
Hier werden die varikös veränderten Krampfadern über sehr kleine Hautinzisionen mit einer Sonde herausgezogen (Stripping) und damit entfernt. Kleine Seitenäste werden über zusätzliche Minischnitte separat zerstört.
Was ist sonst zu beachten?
Die oft aufgestellte Behauptung, operieren würde keinen Nutzen erbringen, da sowieso erneut Krampfadern entstünden, stimmt definitiv nicht. Es verbleibt die Neigung zur Krampfaderbildung nach der Operation bestehen (gesicherte genetische Veranlagung), jedoch erreicht eine neu aufgetretene Varikosis selten das gleiche Ausmaß wie vor dem Eingriff.
Die zu wählende Therapieform hängt vom Ausmaß der Erkrankung und den betroffenen Gefäßabschnitten ab. Wichtig hierfür ist eine exakte Diagnostik. Diese sollte im Idealfall auch in der Hand des Operateurs oder des Behandlers liegen. In einigen Fällen sollten die verschiedenen Therapieverfahren auch miteinander kombiniert werden.
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