Harninkontinenz
Die Untersuchung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Harninkontinenz ist traditionell ein Spezialgebiet in der Urologie der Klinik Mallersdorf. Fachärztliche Expertise und moderne Ausstattung steht hierfür zur Verfügung. Chefarzt Dr. med. Gunnar Krawczak ist zertifiziert als Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e. V.
Zertifizierte Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft Dr. med. Gunnar Krawczak
Bei Frauen und Männern liegen einer Harninkontinenz oft sehr unterschiedliche Ursachen zu Grunde. Obwohl Männer aus anatomischen Gründen seltener als Frauen an Harninkontinenz leiden (stärkere Beckenbodenmuskeln, schmäleres Becken, weniger natürliche Schwachstellen), ist die Erkrankung nicht minder beeinträchtigend für die Lebensqualität des Einzelnen. Manche Risikofaktoren betreffen sogar hauptsächlich oder gar ausschließlich Männer.
Rund sechs bis acht Millionen Frauen leiden deutschlandweit an Harninkontinenz. Betroffene Frauen sind also nicht allein mit ihrem Problem und sollten daher nicht zögern, ihre Beschwerden beim Urologen offen anzusprechen. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn für die weibliche Harninkontinenz verfügt die Urologie heutzutage über ausgezeichnete Erkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten.
Diagnostik
- Befragung zur Krankheitsvorgeschichte
- Urin- und Restharnuntersuchung
- Bauchultraschall
- Funktionsuntersuchungen
- Harnblasenspiegelung
- Röntgen
- Blasendruckmessung
Belastungsinkontinenz bei Männern
Die Schweregrade bei Belastungsinkontinenz reichen von Harnabgang nur bei abrupten Bewegungen bis hin zum Urinverlust selbst ohne Belastung im entspannten Liegen.
Ursachen
Bei Männern entsteht eine Belastungsinkontinenz vor allem durch
- chronischen Husten (COPD, "Raucherhusten")
- Übergewicht
- schweres Heben
- Verletzungen
- chirurgische Eingriffe im Beckenbereich, wie Operationen der Prostata, zum Beispiel bei Prostatakrebs
Letztere werden an der Klinik Mallersdorf zur Minimierung des Risikos ausschließlich von erfahrenen Operateuren durchgeführt.
Belastungsinkontinenz bei Frauen
Die Schweregrade der Belastungsinkontinenz reichen von Harnabgang nur bei abrupten Bewegungen bis hin zum Urinverlust selbst ohne Belastung im entspannten Liegen
Ursachen
Stützende Bänder im Beckenbereich lassen im Laufe der Zeit nach, zum Beispiel infolge von
- Schwangerschaften
- fortgeschrittenem Alter
- chronischem Husten
- Verstopfung
- schwerem Heben
- Übergewicht
- Diabetes
- Bluthochdruck
Therapie je nach Krankheitsfortschritt
- Beckenbodengymnastik
- Blasentraining
- Hilfsmittel zur Kontinenzverbesserung
- Medikamente
- Implantation eines Spezialbandes unter der Harnröhre zu deren Entlastung
Letzteres erfolgt als besonders schonende Operation in minimal invasiver Technik und wird seit vielen Jahren in Mallersdorf mit ausgezeichneten Ergebnissen durchgeführt. Vorteile sind die sofort nach der OP wiedererlangte Kontinenz, der lediglich zwei bis drei Tage lange Krankenhausaufenthalt und die sehr gute dauerhafte Verträglichkeit des neuartigen Implantatmaterials.
Dranginkontinenz bei Frauen
Die Dranginkontinenz äußert sich durch häufigen und teils überfallartigen Harndrang mit ungewolltem Harnabgang.
Ursachen
- Blasenentzündung
- Reizblase
- Abflussstörung
- neurologische Erkrankungen
Therapie
Für die Therapie der Dranginkontinenz stehe eine breitere Palette gut verträglicher Medikamente zur Verfügung. In besonders schweren Fällen von plötzlichem und häufigem Harndrang kann auch ein dagegen wirksames Medikament in Form eines kurzen Narkoseeingriffs direkt in die Blasenwandmuskulatur eingespritzt werden.
Außerdem gibt es vielfältige Mischformen aus Belastungs- und Dranginkontinenz