3. Mallersdorfer Tag der Männergesundheit - natürlich auch für Frauen
Termin: Sonntag, 27. September 2015, 13-18 Uhr
Ort: Klinik Mallersdorf
Programm: PDF-Flyer zum Herunterladen
Gesundheitstag der Mallersdorfer Urologie mit Extraeinladung für Männer
Am vergangenen Sonntagnachmittag haben die Urologen der Klinik Mallersdorf zum „3. Mallersdorfer Tag der Männergesundheit – natürlich auch für Frauen" eingeladen. Neben Vorträgen gab es dieses Mal ein überdimensionales Modell der Organe im Becken des Mannes zu sehen, dazu Informations- und Beratungsstände mit Gesundheitsaktionen, Ultraschall- und OP-Vorführungen sowie die Möglichkeit zur PSA-Wert-Bestimmung. Die Urologen Chefarzt Dr. med. Gunnar Krawczak, Chefarzt Dr. med. Tobias Lindenmeir und Oberarzt Ireneusz Florian standen dazu persönlich Rede und Antwort. Dr. Lindenmeir begrüßte das Publikum.
Da sich die Urologie auch in hohem Maße auch um Frauen kümmert und die Frau schließlich sehr oft die „Gesundheitsmanagerin" der Familie ist, sei der Tag nicht als „reiner Männertag" konzipiert. Bürgermeister Karl Wellenhofer hieß die Versammelten als Schirmherr willkommen. „Männer, geht regelmäßig zur Vorsorge!" ermutigte er und schilderte aus eigener Erfahrung: „Man fühlt sich hier im Haus, aber auch bei den niedergelassenen Haus- und Fachärzten der Region, bestens betreut und gut aufgehoben. Und das Gefühl, dass alles gepasst hat, ist einfach sehr angenehm."
Frauen länger als bis zum 79. Lebensjahr begleiten
Wann müssen Männer zum „Männerarzt"?
Dieser Frage ging der erste Vortrag von Oberarzt Florian nach. Typische Männerprobleme reichen von Notfällen wie der Hodentorsion über Potenz- und Fertilitätsstörungen bis hin zu gut- und bösartigen Erkrankungen der Prostata, Blase, Nieren und äußeren Geschlechtsorganen. Zusätzlich zur gesetzlichen Vorsorge biete die Urologie weitere sinnvolle Leistungen, wie Urinuntersuchung, Ultraschall und PSA-Wert-Bestimmung zur Prostatakrebsvorsorge. Der Referent informierte außerdem über Potenzstörungen als ein mögliches Frühwarnsignal für eine körperweite Gefäßerkrankung. Auch auf Testosteron als Gesundheitsindiz des Mannes und die gutartige Prostatavergrößerung ging er näher ein. „Achten Sie auf die Vorsorge und einen gesunden Lebensstil, damit wir Männer unsere Frauen länger begleiten können als nur bis zum 79. Lebensjahr", resümierte Florian.
Urinuntersuchung für Blasenkrebsfrüherkennung
Über Blasenkrebs, „einen Tumor, der mehr Aufmerksamkeit verdient", referierte Chefarzt Dr. med. Gunnar Krawczak. Risikofaktoren seien unter anderem Rauchen sowie bei hohen Temperaturen gegrilltes Fleisch, das über Jahre hinweg regelmäßig konsumiert wird. „Leitsymptom ist eine schmerzlose unsichtbare Blutbeimengung im Urin", erklärte Dr. Krawczak und stellte die Möglichkeiten der Diagnostik vor, „darunter besonders wichtig: die Urinuntersuchung". Bis auf wenige Ausnahmen gelte: je oberflächlicher der Tumor, desto besser behandelbar und desto günstiger die Prognose zur Erhaltung der Blase und für die Überlebensrate. Bei der Entfernung des Karzinoms über die Harnröhre im Rahmen einer Blasenspiegelung komme man ganz ohne offenen Bauchschnitt aus. Wichtig sei eine medikamentöse Nachbehandlung sowie im Fall einer Blasenentfernung eine individuell geeignete Form der Harnableitung.
Darmspiegelung: einfach und effektiv
Dem Thema Darmkrebsvorsorge widmete sich Dr. med. Claudia Schott, Chefärztin der Gastroenterologie. „Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung – bei Männern nach Prostatakrebs, bei Frauen nach Brustkrebs", begann sie. Vorsorge senke das Risiko daran zu erkranken wie auch das Risiko daran zu versterben auf ein Zehntel. Bei den vielfältigen Risikofaktoren könne man selbst am besten bei den Lebensgewohnheiten ansetzen in Form von ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung. Da die Alarmsymptome für Darmkrebs recht unspezifisch sind, sei die Darmspiegelung ein schonendes, einfaches und effektives Mittel zur Abklärung. „Dabei nützen aber die besten Geräte und die höchste Bildauflösung nichts, wenn der Darm vorher nicht sauber gereinigt wurde", warnte die Gastroenterologin. Dies sei ein „Qualitätsmerkmal der Darmspiegelung, worauf wir hier besonderen Wert legen." Sicherheit für Jahre gebe die Darmspiegelung, da langsam wachsende Polypen als potenzielle Vorstufen von Darmkrebs bereits bei der Untersuchung mit abgetragen werden.
Urologische Lösungen für typische Frauenleiden
Wann Frauen zum „Männerarzt" müssen, schilderte im letzten Vortrag Chefarzt Dr. Lindenmeir. Erkrankungen der Harn bildenden und ableitenden Organe stehen hier im Vordergrund, darunter solide Tumore, Krebs, Nierensteine, Harnwegsinfektionen oder Harninkontinenz. „Von Harnwegsinfektionen sind zu 80 Prozent Frauen betroffen. Es ist die häufigste bakterielle Infektion der Frau", erklärte der Urologe. In diesem Fall sei ein verantwortungsvoller und konsequenter Einsatz von speziellen Antibiotika unumgänglich, um eine Wiederkehr zu verhindern. Dr. Lindenmeir schilderte auch die jeweiligen Erkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten für weitere urologisch therapierbare Frauenleiden. Besonders bei bestimmten Formen der Harninkontinenz spiele die besondere Anatomie des weiblichen Beckenbodens eine große Rolle. Ist diese beispielsweise durch Geburten oder altersbedingt geschwächt, biete die Urologie eine Bandbreite an bewährten Therapiemöglichkeiten.
Viele der in den Vorträgen vorgestellten Untersuchungsgeräte und Operationsinstrumente konnten die Besucher anschließend in den urologischen Funktionsräumen selbst in Augenschein nehmen.