Klinik Mallersdorf kooperiert mit Technischer Hochschule Deggendorf
Synergien aus langjähriger Pflegeerfahrung und wissenschaftlicher Innovation – Vielfalt attraktiver Qualifikationsmöglichkeiten im Pflegeberuf
Die Klinik Mallersdorf konkretisiert derzeit ihre 2023 geschlossene Kooperation mit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) für den primärqualifizierenden Bachelorstudiengang Pflege (s. Infobox). Zu diesem Anlass führten die beteiligten Akteure vorige Woche ein Austauschgespräch. An der Klinik Mallersdorf begrüßten Robert Betz, Vorstand der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf, und Verena Utz, Leitung Pflegeentwicklung und Pflegewissenschaft, die Partner der THD Prof. Dr. Christian Rester, Dekan der Fakultät AGW (Angewandte Gesundheitswissenschaften), und Prof. Dr. Dr. Mathias Burgmaier, Professor für Critical Care an der Fakultät AGW.
INFOBOX
Als primärqualifizierende Bachelorstudiengänge nach dem Pflegeberufegesetz gelten Studiengänge, in welchen die Studierenden keinen Vertrag mit einer beruflichen Schule oder Pflegeschule haben und am Ende eine Berufszulassung durch eine staatliche Prüfung oder Anerkennung erhalten.
Von links: Verena Utz, Prof. Dr. Dr. Mathias Burgmaier, Prof. Dr. Christian Rester und Robert Betz (Foto: Elisabeth Landinger).
„In Zeiten der Krankenhausreform und neuer Ausrichtungen der Gesundheitsversorgung in Deutschland ist zukunftsorientiertes Denken und Handeln der Kliniken von hoher Relevanz", schildert Vorstand Betz die Ausgangssituation. „Von Seiten der Klinik Mallersdorf wie auch von der TH Deggendorf wird zukünftig eine enge Zusammenarbeit angestrebt, um die Versorgungspraxis durch akademisch qualifiziertes Pflegepersonal nachhaltig gestalten zu können."
Die Kooperation für das Bachelorstudium in der Pflege ermöglicht den Studierenden, bereits während ihrer hochschulischen Ausbildung einen Einblick in die Abläufe und Organisation der Pflege an der Klinik Mallersdorf zu gewinnen. Dies zeigte auch ein erstes erfolgreich durchgeführtes Praxisprojekt der Pflegestudierenden, das noch Ende 2023 auf der Intensivstation an der Klinik Mallersdorf stattgefunden hat. Verena Utz berichtet: „Durch die teils bereits langjährige Erfahrung der Pflegekräfte vor Ort in Kombination mit den pflegewissenschaftlichen Anregungen der Studierenden profitiert die Pflegequalität und -kompetenz. Die innovative Pflege an der Klinik vor Ort kommt aber ganz besonders den Patienten zugute."
Für die Kooperation seien auch die im Dezember 2023 von Bundesgesundheitsminister Prof. Lauterbach veröffentlichten Eckpunkte eines Gesetzes zur Reform der Pflegekompetenz förderlich, stimmen Prof. Dr. Rester und Verena Utz überein. Im Eckpunktepapier ist zum einen die Stärkung der Kompetenzen der Profession Pflege im Gesamten gefordert. Zum anderen wird explizit die Akademisierung der Pflege im Hinblick auf die eigenverantwortliche und selbständige Ausübung von Heilkunde erwähnt. Langfristig sieht Prof. Dr. Rester noch weitere akademisierte Gesundheitsfachberufe, sowie Pflegende auf Masterniveau als „wegweisend für einen optimalen Qualifikationsmix in der Versorgungspraxis, um den maximalen Benefit für die Patienten erzielen zu können." Robert Betz betont die Relevanz der Klinik Mallersdorf für eine heimatnahe medizinische und pflegerische Versorgung für die Menschen vor Ort. Gerade hinsichtlich der kürzeren Verweildauer im Krankenhaus und zunehmender Ambulantisierung müsse „das Miteinander der Akteure, individuell und egal ob stationär oder ambulant, zum Wohle des Patienten sektorenübergreifend gestärkt werden." Um eine solche qualitativ hochwertige Versorgung aufrecht zu erhalten seien qualifizierte Fachkräfte von Nöten.
In Kombination mit der neuen Berufsfachschule für Pflege, die im September 2024 startet, werde ein zukunftssicheres Fundament geschaffen, um die Pflege sowohl als Ausbildungsberuf, als auch mittels Studium an der Klinik Mallersdorf zu stärken. „Somit möchten wir hier im ländlichen Bereich als attraktiver Arbeitgeber die Möglichkeit bieten, sich auf verschiedenen Qualifikationseben in der Pflege auszubilden", schildert der Vorstand.
Nicht zuletzt trägt Prof. Dr. Dr. Burgmaier in der intensivmedizinischen Versorgung einen bedeutsamen Teil zur Optimierung der Versorgungsqualität mit seiner langjährigen Erfahrung in diesem Bereich und einem breiten Fachwissen bei. „In Anbetracht der kontinuierlich steigenden medizinisch-pflegerischen Anforderungen und des demographischen Wandels mit immer komplexeren Mehrfacherkrankungen muss auch langfristig eine bedarfsgerechte Versorgung gewährleistet sein", so Prof. Dr. Dr. Burgmaier. „Die Akademisierung von Gesundheitsfachberufen könnte ein interessantes Konzept darstellen, die bestehenden Strukturen zu unterstützen und drohende Lücken in der Patientenversorgung zu schließen." Prof. Dr. Dr. Burgmaier zeigte sich beeindruckt von dem äußerst kompetenten und fachlich engagierten Team aus Pflegekräften und Ärzteschaft auf der Intensivstation in Mallersdorf und unterstützt die Kooperation zwischen der THD und der Klinik Mallersdorf in vollem Umfang.
Vorstand Betz und Dekan Prof. Dr. Rester verblieben mit dem Vorhaben, gemeinsam mit Verena Utz und der Vor-Ort-Unterstützung durch Prof. Dr. Dr. Burgmaier, die Konkretisierung von Projekten zur Implementierung akademisch qualifizierter Pflegefachpersonen an der Klinik Mallersdorf vorzunehmen. So solle ein weiterer Meilenstein für die Versorgungsqualität der Menschen gesetzt werden.