Wenn Abnehmen Lebensjahre und -qualität schenkt

17 Jahre Multimodales Konzept (MMK) zur Gewichtsreduktion an der Klinik Mallersdorf

Auf inzwischen 17 Jahre Adipositastherapie an der Klinik Mallersdorf blickt Chefärztin Annette Buchert zurück: „Unter den jährlich Hunderten von Patienten, die bei uns ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk implantiert bekommen, gab es seit jeher einen erheblichen Anteil mit starkem Übergewicht." Aus dem Wunsch, Betroffenen aus dem vorzeitigen Gelenkverschleiß und der verringerten Lebenserwartung herauszuhelfen, wurde damals das Multimodale Konzept zur Gewichtsreduktion, kurz MMK, ins Leben gerufen. „Es ist seither ein Selbstläufer mit vielen Erfolgen auch ohne OP", freut sich die Chefärztin, die „eigentlich gern operiert", aber auch das Narkoserisiko für Patienten mit bis zu 250 Kilogramm kennt. Daher haben konservative Maßnahmen wie Ernährungs- und Verhaltensumstellung Vorrang, notfalls auch ein endoskopisch eingesetzter Magenballon, bis ein vertretbares Gewicht für eine benötigte Operation erreicht ist.

Die Chirurgin und Viszeralchirurgin etablierte als Spezialgebiet in ihrer Abteilung die Adipositas-Chirurgie. Man unterscheidet zwei Arten von OP-Verfahren: Restriktive, wie die Schlauchmagen-Bildung, reduzieren das Nahrungsvolumen, malabsorptive, wie der Magenbypass, hemmen die Nährstoffverwertung im Dünndarm. 

Ein endoskopisch eingesetzter Magenballon ist insbesondere für Adipositas-Patienten geeignet, die aufgrund von Beschwerden und Begleiterkrankungen nicht an der Bewegungstherapie teilnehmen können, oder für Patienten, die eine Adopositas-Operation bräuchten, jedoch zu schwer oder zu krank dafür sind, so dass eine Operation zu riskant wäre. Das Volumen des Magenballons verhindert ein Weiterwandern in den Darm und nimmt dem Magen einen Teil des Fassungsvermögens. So entsteht beim Essen schon eher ein Sättigungsgefühl.

Gemeinsam haben viele, dass sie vor lauter Aufopferung für andere zu allerletzt an ihr eigenes Wohl denken, bis der Körper nicht mehr mitmacht. Professionell angeleitet lernen die Teilnehmenden alles über Selbstfürsorge und einen gesunden Lebensstil. Herausforderungen lassen sich im Erfahrungsaustausch und professionell begleitet erfolgreicher meistern als allein.

Schnelle Lösungen nicht nachhaltig

Statt auf Diäten setzen die MMK-Expertinnen auf eine dauerhafte Umstellung der Ess- und Lebensgewohnheiten. Dies können auch die „Abnehmspritzen" Ozempic und Wegovy laut Chefärztin Buchert keinesfalls leisten: „Es ist an sich ein guter Ansatz mit einem altbekannten Diabetesmittel. Inzwischen gibt es aber aufgrund des Hypes schon Versorgungsengpässe, obwohl noch keine Langzeitergebnisse für diesen Zweck vorliegen." Keinesfalls sollte man das Mittel aus dem Internet beziehen, sondern sich an einen Diabetologen wenden und es – wie die OPs - erst nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten einsetzen.

Wenn nach Gewichtsabnahme überschüssige Haut Probleme macht, bietet die Chirurgin Angelika Schleicher plastische Operationen an der Klinik Mallersdorf an.

Was das Adipositas-Team der Klinik Mallersdorf motiviert, sind die vielen zurückgewonnenen Lebensjahre der Teilnehmenden, denn „kein Herz, keine Lunge, kein Kreislauf und kein Gelenk schafft auf Dauer so viel Übergewicht", fasst Annette Buchert zusammen.

INFO MMK-Treffen

Am MMK können Abnehmwillige kostenfrei und unverbindlich teilnehmen:

• jeden zweiten Montag im Monat, 18:00-19:30 Uhr online mit einmaliger Anmeldung (veranstaltung@klinik-mallersdorf.de) und
• jeden letzten Montag im Monat, 18:00-19:30 Uhr vor Ort an der Klinik ohne Anmeldung.

• Terminübersicht
• Infos und Unterlagen zum MMK, OP-Abklärungstermine:
• Link-Anfrage zur Online-Teilnahme: